FelOurnal

Dienstag, 14. März 2006

Richtigstellung (wieder mal!)

Das (wahrscheinlich auch noch falsch zitierte!) Zitat vom 22.2. ist, wie sich herausgestellt hat, originär NICHT von O., noch von dessen imaginärem Geschichtslehrer, sondern von Wiglaf Droste (Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig geschrieben!).
O. hat lediglich den Geschichtslehrer hinzu gefügt, damit auch ich in meiner Einfalt alles verstehe.

Also, nichts für ungut, Wiglaf, ich finde das Zitat immer noch brillant, und möchte als Wiedergutmachung für die ungerechtfertigte Zitaten-Zuordnung hier und jetzt ein kleines Wiglaf-Loblied singen:

Öhem... Räusper... Mimimimimiiiiii...







...ääh...

"99 Flaschen Bier an der Wand, 99 Flaschen Bier..."


Tja, so geht das, wenn man sich mal selbst was ausdenken muss, und nicht einfach andere Leute zitieren kann!

Komplett aufgeschmissen!

Mittwoch, 22. Februar 2006

Wer die Geschichte nicht kapiert, ist gezwungen...

Tja, Geburtstage. Ein Quell ewig währender Freude und Inspiration.
Und dann auch noch ein Schnapszahlgeburtstag...


"Ja, die schweren Jahre ab Dreiunddreißig!" Das hat schon mein alter Geschichstlehrer immer gesagt.
Das kam heute morgen von O., direkt nach dem Beglückwünschen.

Ich hab eine Weile gebraucht...

Donnerstag, 16. Februar 2006

Nur ein totes Papiertierchen ist ein gutes Papiertierchen

L. hat mir soeben ein totes Papiertierchen auf ihrem Leuchttisch als vermeintlichen Beweis für dessen Existenz präsentiert.
Angeblich hätte es kurz zuvor noch gelebt und sei über ihre Zeichnung gekrabbelt, worauf hin sie es aus einem Reflex heraus mit einem zweiten Blatt Papier erschlagen hätte.

Also, bitte! Man kann mir ja viel erzählen! Selbst wenn es stimmen würde, dass es sich bei diesem makroskopischen hellbraunen Fitzel tatsächlich um den toten Kadaver einer Staublaus handelt, so ist das noch lange kein Beweis dafür, dass es sich dabei auch kurz zuvor um eine lebendige Staublaus gehandelt hatte! Derlei konstruierte Logikspielchen durchschaue ich sofort!

Und außerdem bin ich überzeugt, dass es sich bei besagtem Indiz um eine plumpe Fälschung handelt!
L. hat wahrscheinlich in einem Moment der Unachtsamkeit meinerseits ein Uhrmacher-Werkzeug-Set, ein Elektronenmikroskop oder einen dieser schicken Vergrößerungsglasklodeckel und eine Mini-Laubsäge hervor geholt und die vermeintlichen sterblichen Überreste des angeblichen Papiertieres aus einem Stück Radiergummikrümel (einem der sogenannten "Andreasse". Danke, Fil, für diese wunderbare Wortschöpfung!) oder aus einem Zwanzigstel eines ihrer Nasenpopel hergestellt!

Totes Papiertierchen! Ha!!

Freitag, 10. Februar 2006

Kein Papiertierchen!

Pffht! Das ist höchstens ein Metalltierchen!
Dieses angebliche Beweisfoto eines Papiertierchens beweist ja wohl gar nichts! Es kann jeder sehen, dass es sich hier nicht um Papier-, sondern um Münzgeld handelt!

Was für eine lausige Fotomontage! Man kann deutlich sehen, wie sich die amerikanische Flagge im Wind bewegt!

Papiertierchen

Eine Bekanntgabe:

Öhem...

Ich lehne hiermit kathegorisch (schreibt man kathegorisch so? Ohne automatisches Korrektur-Programm bin ich echt aufgeschmissen!) die Existenz von Papiertierchen, Staubläusen, Bücherskorpionen und Chelifer cancroides ab!
(Auch wenn jeweils 2 aus dieser Liste angeblich das gleiche nicht nachgewiesene Etwas bezeichnen sollen)
Papiertierchen sind ein Auswuchs der kranken Phantasie von überarbeiteten Comic- und Trickfilm-Zeichnern, die sp lange auf ihren Leuchttisch geastarrt haben, bis sie kleine weiße Punkze über ihr Blatt krabbeln sehen!
Auch wenn meine Kollegen S und O, sowie diese Webpage hier ihre Existenz durch angebliche Sichtungen und kryptozoologische Theorien nachweisen wollen, glaube ich nicht daran!

Ich glaube auch nicht an die Existenz von S und O!
S und O, sowie diese Webpage hier sind ebenfalls nur Auswüchse ihrer eigenen kranken Phantasie!


Nachtrag:

(Angeblich hat sich auch Quarks & Co. dieses dubiosen Themas angenommen und behauptet nun, die Existenz von Staubläusen und Bücherskorpionen nachweisen zu können!
Allerdings stelle ich die Seriosotät dieser Quelle doch stark in Frage und außerdem habe ich meine Finger in die Ohren gesteckt und kann Sie nicht hören!

LALALA LA LAAAA LA LA LAAAAAAAAA!!

Donnerstag, 9. Februar 2006

Nützlich wie ein Mobile (3)

Nun gut, jeder weiß, denke ich, wie ein Fußnagel aussieht, ich kann also davon absehen, meine und Eure Grenzen der Geschmacklosigkeit hier auszuloten. Wir verlegen das auf ein anderes mal.

Aus Gründen der Anonymität zeige ich hier nur die Nase des besagten Hundes.Statt dessen platziere ich hier das Foto eines mir persönlich bekannten, noch relativ neuen Hundes. Er hat, wenn man es mal genau nimmt, diese Ehre vielleicht gar nicht verdient, aber man soll auch mal Menschen hervorheben, die in Ihrem Leben noch nichts wirklich Großes geleistet haben, desgleichen gilt natürlich auch für Hunde und ähnliche Leute (wie Pastoralreferentinnen oder Öffentlich Rechtliche Redakteure.) Und der Welt als Ersatz für ein Fußnagel-Foto präsentiert zu werden, ist natürlich auch keine allzu große Ehre. Das nette Tier verbringt seine Tage zusammen mit ihrer Besitzerin bei uns in der Firma, hört nicht auf den Namen “Chloé” und ist immer noch undicht (aber ansonsten Reinen Herzens (das bedeutet u.a. leicht doof.))
Chloé hat schon ein ganzes Kunststück gelernt, nämlich “Mach Schmutz!” Das kann sie jetzt schon fast besser als ich nach über dreißig Jahren, und meistens macht sie es sogar, ohne dass man es ihr befehlen muss.

Oder eigentlich immer.

Ich bin, offen gesagt, schon etwas neidisch auf ein solches Naturtalent!

Montag, 6. Februar 2006

Nützlich wie ein Mobile (2)

Nachdem ich die Welt mit dem beklemmenden Bekenntnis geschockt habe, dass ich mir selber die Haare schneide, kann ich nun gleich aufs ganze gehen, außerdem ist dies ein Weblog, wo sonst soll man die alltäglichsten der Alltäglichkeiten loswerden, wenn nicht im eigenen Weblog? (Bei Freunden etwa? Ich bitte Sie!)
Also, ähem...

Ich schneide mir auch die Fußnägel selbst!

Na, da sind Sie platt, was?

Zugegeben, das ist jetzt nicht so aufregend, wie mir das zuerst vorkam, die meisten Leute schneiden sich wohl die Fußnägel selbst, das zumindest können nicht nur Friseure. Auch geht mein Fußnägelschneiden eher unspektakulär vonstatten. An S.’s privaten Rekord von (ich zitiere) “Fünfzig Zentimeter” (ich glaube aber, sie übertrieb schamlos, um sich selbst bei den anderen Partygästen in ein besseres Licht zu stellen) komme ich nicht einmal annähernd heran, wie ich beschämt eingestehen muss: Meine Fußnägel fallen ganz und gar schwunglos einfach ins Spülbecken, das sind nur ein bis zwei Zentimeter weit, höchstens. *EntmutigtDenKopfHängenLass*

Nun gut. Die Welt hatte ein Recht, das zu erfahren und die Welt hat es erfahren. Ich kann jetzt getrost frühstücken gehen, und werde dabei darüber sinnieren, ob ich bei Gelegenheit auch ein Foto eines meiner Fußnägel nachliefern soll. Guten Hunger.

Sonntag, 5. Februar 2006

Nützlich wie ein Mobile (1)

Es hat sich wieder einmal auf grausame Weise bestätigt:

Was Friseure können, können nur Friseure!

Meine mir selbst zugefügte Frise soll hierfür Beweis genug sein! Hier! Entstellend, nicht? Ich musste mir das nun schon mehrmals von hämischen Kollegen und hämischeren Freunden unter die Nase reiben lassen!



Aber es hätte auch schlimmer kommen können, finde ich, denn auch folgendes gilt allgemein als wahr und unumstößlich:

Was Jongleure können, können nur Jongleure !

Um wie viel mehr kann man sich gesellschaftlich unmöglich machen, indem man beispielsweise mit brennenden Meerschweinchen jonglierend in der Kölner Fußgängerzone steht, anstatt mit einer schlecht geschnittenen Frisur inmitten einer Menschenmenge in der Kölner Fußgängerzone zu stehen und jemand anderem dabei zuzusehen, der mit brennenden Meerschweinchen jongliert!

Jongleure - nützlich wie ein Mobile!

(Dieses vernichtende Urteil ist leider nicht von mir, sondern von O, einem all(es)wissenden Kollegen. Ich gebe dem Drang nach, ihn hier zu zitieren. Das ist allemal besser, als hinterher die ganzen Bierdeckelkrümel wegräumen zu müssen!)
Wohl wahr. Aber immerhin kann ein Mobile einen Säugling mit vollgeschissener Windel ablenken. Sollte ich einmal eigenen Nachwuchs gezeugt haben, werde ich mir einen Jongleur in den Wickelraum stellen und den direkten Vergleich ziehen! Wenn ich nicht ernsthaft befürchten müsste, mein derzeit noch ungeborenes ungeplantes Kind ernsthaft zu traumatisieren, würde ich vielleicht das Experiment ausweiten und auch noch einen Didgeridoo-Spieler hinzufügen und einen dieser unsäglichen trommelnden, wahrscheinlich aus Paderborn stammenden SozPäd-Studenten - die mit ihren blutleeren Rhythmus-Versuchen zu ihren tribal roots zurück finden zu können glauben - nach Paderborn nämlich, nicht nach Afrika, wie sie gerne hätten. Leider machen sie das nicht in Paderborn oder gar in Afrika, sondern hier in Köln, wo sie mir damit auf den Sack gehen können. Dabei würde ich es ihnen von Herzen gönnen, für sich selbst und ihr Seelenheil afrikanische Wurzeln zu entdecken, ehrlich!
Aber könnten sie das nicht etwas weniger laut machen, und wenn's geht, woanders?

Nun ja, sie machen es ja auch woanders: Als wir vor zwei Jahren in Annecy auf der Parkwiese vor dem Trickfilm-Festival -Gebäude saßen und immer weiter zur Seite rücken mussten, um den dort in immer weiteren Kreisen ausschreitenden Jongleur nicht bei seiner Arbeit zu stören, haben wir uns lange Zeit darüber Gedanken gemacht, ob es politisch korrekt wäre, einen Jongleur mit dem Didgeridoo seines lauten Kumpels zu verprügeln, oder ob wir als deutsche Touristen wohl einen besseren Eindruck hinterließen, wenn wir die Angelegenheit wie zivilisierte, wohlerzogen Menschen ausdiskutieren, aber leider wusste keiner von uns, was “Was willst du eigentlich mit deinem langen Rohr kompensieren?” (Zitat: Der allwissende O!) auf französisch heißt.

War mal wieder nix mit Zivilisation!

Samstag, 4. Februar 2006

Mein Name ist Leiter, Felix Leiter.

Mit einiger Freude habe ich vernommen, dass im nächsten Bond der gute alte Felix Leiter wieder mit dabei sein wird! Das freut mich nicht nur des netten Namens wegen (auch wenn “Felix“ nicht gerade wirklich der typische Standart-Namen für einen toughen CIA-Agenten ist! Muss ich wohl zu meinem Leidwesen einegstehen. Wenn überhaupt, dann erinnert mich das eher an einen gräßlichen Comic-Kater oder an Jack Lemmon in “Ein verrücktes Paar“ ), sondern weil ich seinen Nachfolger nicht besonders mochte, das ungehobelte Hawaii-Hemd Jack Wade, der wohl den grobschlächtigen Kontrast zu dem kultivierten Briten darstellen sollte.
Nun, wenn alles stimmt, was man so hört, ist der neue Bond auch um einiges weniger kultiviert (ob mir das allerdings gefällt, das muss sich erst noch herausstellen. James Bond hat meines Erachtens nach kultiviert zu sein, Stil zu haben, eben original British Nobility auszustrahlen, sonst kann man auch gleich Vin Diesel nehmen!), da braucht’s wohl eher einen Kontrast in die andere Richtung (nur, dass das ein CIA-Agent ist, passt auch wieder nicht!)
Soweit ich das richtig verstanden habe, spielt CASINO ROYALE eher am Anfang von Bonds Karriere, also so eine Art “Bond Begins” (hoffentlich bleibt ihm das Schicksal von Batman erspart und sie lassen ihm sein altes Titel-Thema!), da stört es auch nicht, dass Felix Leiter in “Lizenz zum Töten” von einem Hai die Beine weggefressen bekommen hat! Andererseits haben sich die Bond-Filme noch nie besonders durch besondere Continuity-Genauigkeit hervorgetan...

Ich sage nur: BLOFELD!

Schwarze Haare, keine Haare, Narbe, keine Narbe, keine Ohrläppchen, nur eineinhalb Zeigefinger (kch kch!), graue Haare, keine Haare, Rollstuhl, Bart (aber der zählt nicht wirklich) - jedes mal was anderes. Und wann genau sind sich Bond und Blofeld eigentlich zum ersten mal begegnet? In “Man lebt nur zweimal” oder “Im Geheimdiesnst ihrer Majestät”? (Denn da scheinen sie sich nicht wieder zu erkennen. Gut, sind ja auch beide andere Schauspieler. Logisch irgendwie.)

Auf jeden Fall: Welcome back, Mr. Leiter! (Wenn’s denn wahr ist!)

Neurotisch in 12 Schritten

Kennen Sie das auch?

Jemand reist so einen richtigen Kracher von anspruchsvollem Bonmot (in dem Fall ich selbst neulich bei Freunden), und während man gerade das Gefühl hat, jetzt richtig loslegen zu können, hoch oben mit überschäumendem Adrenalin auf der Welle geistreichen Humors zu reiten, unaufhaltsam auf den Strand des Entertainment zuzugleiten, das Rauschen der Brandung wie höfliches Gelächter in den Ohren, just dann kommt irgend so ein Querschläger von Unterströmung daher (und falls Sie es noch nicht gemerkt haben: ich habe von Surfen und Wellenreiten nicht die geringste Ahnung, deswegen stimmen hier auch alle Analogien nicht) und reist einen brutal aus dem Fluss!
„Aaach! Der Hummer! Hahaha! Der Hummer! Habt Ihr gehört? Der Hummer! Wahnsinn! Haha!“,
und das war’s dann mit der Perfekten Welle, man wird vom Brett gerissen und dümpelt genervt zwischen Algen, Teerklümpchen und Treibholz.

Wieso nur um alles in der Welt gibt es solche Leute?
Haben sie mal einen Witz bemerkt und als witzig registriert, müssen sie dies auch sofort der Welt mitteilen, stolz darauf, dass sie Humor als solchen erkennen können, wenn er ihnen begegnet. Es erscheint einem, als ob sie einem inneren Zwang folgen müssten, die soeben verstandene Geistreichheit allen Umstehenden noch mal aufzutischen, immer mit dem leicht unsicheren Flackern im Blick derer, die sich von ihrer Umgebung Bestätigung erhoffen, denn immerhin könnte es ja sein, dass man an der falschen Stelle gelacht hat, oder?
Das hat man wahrscheinlich auch, nur kriegt man das nicht mit, denn während man noch eifrig damit beschäftigt ist, allen Anwesenden zu wiederholen, worüber diese schon beim ersten mal laut und herzhaft vor sich hin geschmunzelt oder vielleicht sogar derbe johlend ihre Schenkel beklatscht hatten (aber eben die eigenen Schenkel, und nicht die der Nachbarn, eine ganz persönliche Erheiterung, die keiner gesellschaftlicher Bestätigung als Anerkennung oder Legitimation bedarf, und sich selbst als Zweck genügt), hat man wahrscheinlich den direkt darauf folgenden Witz, den echten Brüller, für den der erste Kalauer nur ein dezenter Aufwärmer gewesen war, verpasst, übertönt oder gar abgewürgt.

Es ist traurig, und nicht nur für den Humoristen, der hier so schnöde von einem übereifrigen, aber leider zu langsamen Publikum aus dem Takt gerissen wird, sondern auch für besagtes übereifrige, aber leider zu langsame Publikum selbst: Diese armen Menschen sind dazu verdammt, ihr Leben lang über zweitrangige Witze zu lachen, während der eigentliche, bessere Witz nie kommen wird, und dies wahrscheinlich nicht einmal mitzukriegen.

Nun möchte ich mitnichten eben diese Ärmsten aller Armen attackieren, diskriminieren oder gar knebeln (ach nein, doch, das möchte ich eigentlich sogar sehr gerne, aber wie so vieles, was man sehr gerne möchte, darf man das nicht so einfach, es sei denn, man macht daraus irgend eine neue Variante von Sex, und auch dann sollte man besser vorher nachfragen, ob z.B. der U-Bahn-Kontrolleur auch so tierisch drauf abgeht, wenn man vorverdautes Bier auskotzend schwarz fährt), sie haben schon so ein schweres Los.
Nein! Ich möchte hier lieber allen adneren, selbstmitleidenden Alleinunterhaltern ein beherztes „Halt!“ entgegen rufen!
Steigt herab von Euren hohen, äh… na gut, Rössern (mir fällt da jetzt weder etwas tiefsinnigeres noch etwas platteres ein, also halt eben Rösser), haltet einen Moment inne und überlegt Euch mal - denn auch ich habe mir das eben auf dem Nachhauseweg überlegt: Habe ich das nicht vielleicht auch schon mal gemacht? Bin auch ich begriffsstutzig? Habe auch ich schon mal den Alleinunterhalter meines Vertrauens durch nervendes Wiederholen seiner anspruchsvollsten aller Zoten gedemütigt, ungewollt, aber immerhin?
Ja, fragt Euch das und achtet in Zukunft darauf, beobachtet Euch selbst, seid selbstkritisch, reflektiert, ja, reflektiert um Euer Leben! Renn, Forrest, renn!
Wenn Ihr Euch dann dabei ertappt, unterdrückt den Reflex, führt schnell eine Ersatzhandlung aus, wie Blinzeln, Fingerknacken, mit dem Feuerzeug spielen oder Bierdeckel zerkrümeln. Euer zukünftiger Therapeut wird es Euch danken!

Ich trage mich mit dem Gedanken, einen Ratgeber herauszubringen „Neurotisch werden in nur 12 Schritten“, er wird bei einem namhaften Verlag erscheinen, 24 € 95 kosten und ein unverzichtbarer Ratgeber sein in allen Lebenslagen und Situationen, in denen man sich zu sicher durchs Leben bewegt.
Mein Geschenk an die Menschheit! Was wird sie noch wundervolles von mir lernen können!

Nun ist mir gerade etwas schreckliches passiert, verehrter Leser: Ich habe Sie geduzt! Zwar im Plural, aber dennoch geduzt! Ich habe gedankenlos die persönlicher Anrede „Ihr“ und „Euch“ verwendet, gerade als ob wir uns schon ein Leben lang kennen und bei zahllosen Gelegenheiten auf die Schultern klopfen würden. Und dabei habe ich mir so fest vorgenommen, Sie hier zu siezen, denn das wäre höflich und respektvoll gewesen. Man hört und liest (vor allem: liest) ja so vieles in letzter Zeit davon, wie unhöflich es von so vielen empfunden wird, geduzt zu werden, ja geradezu respektlos und menschenverachtend. Nach mühsamsten Recherchen habe ich in Erfahrung bringen können, dass eben jene Leute, die am meisten Wert darauf legen, von anderen gesiezt und mit dem Respekt behandelt zu werden, den sie nach eigener Aussage verdienen, sich auffallend häufig gerade erst seit drei oder zwei Jahren in einem Alter befinden, in denen sie sich geschlechtsspezifische Körperregionen regelmäßig rasieren zu können in der Lage sind (wahrhaftig eine Leistung, die einem wirklichen Respekt abringt), ein Alter, in dem ich damals mehr als irritiert war, wenn ich unerwartet von wildfremden Menschen oder Werbekampagnen gesiezt wurde. Doch die Zeiten haben sich geändert (Lamentation aller missmutigen Greise), heutzutage wollen junge Menschen schon aufgrund der Leistung, es beinahe nicht geschafft zu haben, nicht durchs Abi zu fallen, mit dem nötigen Respekt behandelt werden, jawohl, mein Dame! Jawohl, mein Herr! (Genau! Damit bist Du gemeint! Und Du auch da hinten!)
Diese Entwicklung betrübt mich. Nicht nur, weil ich eigentlich nie von irgendwem gesiezt werden wollte, auch nicht, weil ich endlich in einem Alter bin, in dem ich mir über meinen eigenen Stellenwert und dessen Bestätigung durch bloßes Gesieztwerden keinerlei Illusionen mehr hingeben muss (Zweiunddreißig, nun gut, das ist noch nicht soo viel, aber werden Sie erst mal so alt, Sie pubertärer Schnösel, Sie!), nein, ich bin betrübt aus ganz uneigennützigen Motiven: diese armen, respektiert und gesiezt werden wollenden Jugendlichen werden meinen Ratgeber „Neurotisch werden in nur 12 Schritten“ wohl kaum mehr brauchen! Neurotischer können sie auch mit meiner Hilfe kaum mehr werden!
Ich werde also umdisponieren müssen. Ich könnte mich dem Markt anpassen und Band 2 herausbringen, mit dem Titel „Neurotisch bleiben in nur 100 Schritten“. Ja, das klingt nach einem guten Buch, mit dem man es sich in langen Winterabenden vor dem iPod gemütlich machen kann. In einem der ersten Kapitel werde ich beispielsweise erläutern, wie man es durch einfachste, autosuggestive Übungen schaffen kann, die Zurück-zur-Haustür-Gänge-um-zu-überprüfe-ob-man-diesmal-auch-wirklich-abgeschlossen-hat problemlos von zwei auf vier oder sogar auf fünf zu steigern.

So, das war’s für heute. Sie dürfen diesen Artikel nun gerne in ihrem eigenen Weblog oder einem Forum ihrer Wahl zitieren und dabei laut und herzhaft lachen, oder Sie blinzeln stattdessen einfach nur eine viertel Stunde lang und zerkrümeln einen Bierdeckel.

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